Am 27. Mai 2023 starb nach langer Krankheit Prof. Dr. Dr. Hans Bosse, der von 1977 bis 2003
in der damaligen Abteilung für Sozialisation und Sozialpsychologie des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften forschte und lehrte. Hans Bosse verstand sich in der Frankfurter Tradition der Verbindungen von Soziologie und psychoanalytisch-sozialpsychologischer Sozialforschung. Dabei ging es ihm in den 27 Jahren seines Wirkens an der Goethe-Universität immer auch darum, anknüpfend an den 1933 emigrierten S.H. Foulkes, gruppenanalytische Perspektiven für die Verbindungen von Soziologie, Psychoanalyse und Ethnologie fruchtbar zu machen. Hans Bosse hatte zunächst Theologie studiert, begann dann aber seinem Interesse für sozialwissenschaftliche und sozialpsychologische Fragen zu folgen, wobei er mit religionssoziologischen und -psychologischen Themen auch an die theologische Expertise anknüpfte. Ein weiteres, für seine Arbeiten charakteristisches Motiv lag darin, durch ethnologische Forschung neues Licht auf Sozialtheorien zu werfen und Zugänge für die Sozialisationsforschung zu entwickeln.