Archiv der Kategorie: Nicht kategorisiert

Nachruf für Prof. Dr. Dr. Hans Bosse

Am 27. Mai 2023 starb nach langer Krankheit Prof. Dr. Dr. Hans Bosse, der von 1977 bis 2003
in der damaligen Abteilung für Sozialisation und Sozialpsychologie des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften forschte und lehrte. Hans Bosse verstand sich in der Frankfurter Tradition der Verbindungen von Soziologie und psychoanalytisch-sozialpsychologischer Sozialforschung. Dabei ging es ihm in den 27 Jahren seines Wirkens an der Goethe-Universität immer auch darum, anknüpfend an den 1933 emigrierten S.H. Foulkes, gruppenanalytische Perspektiven für die Verbindungen von Soziologie, Psychoanalyse und Ethnologie fruchtbar zu machen. Hans Bosse hatte zunächst Theologie studiert, begann dann aber seinem Interesse für sozialwissenschaftliche und sozialpsychologische Fragen zu folgen, wobei er mit religionssoziologischen und -psychologischen Themen auch an die theologische Expertise anknüpfte. Ein weiteres, für seine Arbeiten charakteristisches Motiv lag darin, durch ethnologische Forschung neues Licht auf Sozialtheorien zu werfen und Zugänge für die Sozialisationsforschung zu entwickeln.

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Nachruf für Morris Nitsun

Eine Hommage von Elisabeth Rohr

Am 10.11.2022 ist Morris Nitsun nach kurzer schwerer Erkrankung in London gestorben. „Peacefully“, wie es heißt. Kurz davor war sein neues Buch erschienen: „A Psychotherapist Paints: Insights from the Border of Art and Psychotherapy (Taylor and Francis, UK 2022). Es war ihm noch vergönnt, ein gedrucktes Exemplar in Händen zu halten. Mit großer Intensität hatte er in den letzten Jahren an diesem Buch gearbeitet. Das Werk war ein Höhepunkt seiner Karriere geworden, schließlich gelang es ihm hier, seine beiden Leidenschaften, die Psychotherapie, besonders die Gruppenanalyse und die Malerei in einer Synthese zusammenzubringen. In einem seiner letzten Interviews sagte er dazu (Nov 2022): „What I feel now is that I am both. I really am both. It’s not so much about ‘I can’. It’s ‘I am’. This is me“ (Wine 2022).

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Artikel zum Thema „Trauma and Empathy in Supervision in Guatemala“

Veröffentlicht im Buch Gruppenpsychotherapie und Gruppendynamik 2/2021, S. 126-141

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Elisabeth Rohr

Zusammenfassung:
In dem Beitrag geht es um eine Diskussion des in wissenschaftlichen Studien, aber auch in globalen Wirtschaftsverbänden beklagten weltweiten und großflächigen Verschwindens von Empathie. Im Fokus steht eine ausführliche Debatte zum nicht nur psychoanalytischen Verständnis von „Empathie“, wobei soziologische Erkundungen zum Thema „Resonanz“ in die Analyse einbezogen werden. Deutlich herausgearbeitet wird dabei, dass insbesondere die neuen Medien empathische und d.h. resonante Beziehungsverhältnisse aushöhlen und damit rechtsradikalen Kräften und auch gesellschaftlicher Radikalisierung Vorschub leisten.

Buch-Neuerscheinung: Supervision in Mesoamerika

Übersetzung aus dem Spanischen von Silke Kapteina
346 Seiten | Broschur | 39,90 € (D) | 41,10 € (A)
ISBN 978-3-8379-3049-8 | ISBN E-Book 978-3-8379-7774-5
Buchreihe: Therapie & Beratung

Wie lassen sich in von Gewalt, Ausbeutung und Armut geprägten Arbeitswelten sichere Räume der Reflexion und Möglichkeiten, schädlichen Dynamiken entgegenzuwirken, schaffen? Mit der psychosozialen Supervision haben die Autor*innen dieses Sammelbandes neue Wege in Guatemala, El Salvador und Mexiko beschritten.
In Essays, Berichten und Fallbeispielen beschreiben sie, erstmals für ein deutsches Publikum, ihre vielfältigen Erfahrungen mit der psychosozialen Supervision und bieten damit tiefgehende Einblicke in den fremden kulturellen Kontext. 15 Jahre nach Beginn der ersten Supervisionsausbildung in Mesoamerika wird damit deutlich, wie wichtig geschützte Reflexionsräume für die Verarbeitung von Gewalterfahrungen in einer traumatisierten Gesellschaft sind und wie die Supervision Wege aus toxischen Arbeitsverhältnissen weisen kann.

Mit Beiträgen von José Herbert Balaños Valenzuela, Ana Elena Barrios, Vilma Duque, Gerardo Espinoza Santos, Maricruz Figueroa Portillo, Perla Guerra Ramos, Silke Kapteina, Mónica Esmeralda Pinzón González, Yolanda Mariayín Quevedo Castillo, Elisabeth Rohr, Liliana Souza und Patricia Zamudi

Rezension zum Buch Supervision in Mesoamerika von Christine Luga

Vilma Duque, Dr. phil., arbeitet in den Bereichen Friedenssicherung, Gewalttransformation und Umgang mit Traumata. Im Auftrag von Brot für die Welt war sie dafür zuständig, die Supervisionsausbildung in Guatemala zu etablieren.

Elisabeth Rohr, Prof. Dr., war bis 2013 Professorin für Interkulturelle Erziehung an der Philipps-Universität in Marburg. Sie ist als Gruppenanalytikerin, Supervisorin und Consultant u.a. in Mesoamerika tätig.

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